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3. Dezember 2020 - Rubrik Apropos

Zugehörigkeit trotz Rückzug, erschienen im Küsnachter

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Corona wird uns eine lange Zeit begleiten. Rational hatten wir das alle schon im Frühling verstanden. Trotzdem hat uns die zweite Welle kalt erwischt. Gerade jetzt in der Adventszeit sehnen wir uns nach Wärme, Nähe und Zugehörigkeit. Das Ausbleiben des gemeinsamen Firmenweihnachtsfests und des Besuchs von Adventsmärkten sind keine erfreulichen Nachrichten. Auch im Alltag haben wir unsere Kontakte eingeschränkt – kein wöchentliches Vereinstreffen, kein gemeinsames Mittagessen mit den Kolleginnen und Kollegen. Als Psychologin höre ich aktuell oft, wie sehr die sozialen Kontakte vermisst werden – kein Wunder, ist Zugehörigkeit doch ein tiefes Bedürfnis des Menschen.

Auch mein Alltag hat sich verändert. Seit März kann ich keine Workshops mehr durchführen. Die Planungsunsicherheit und das gesundheitliche Risiko sind einfach zu gross. Kreativität und Flexibilität waren gefragt. Daher habe ich mein Angebot der Achtsamkeitsübung kurzerhand auf online umgestellt. «Auch das online!», hörte ich kritische Stimmen sagen. Ich war jedoch überzeugt, dass genau dieses Angebot momentan wichtiger denn je ist. Denn Achtsamkeitsübungen wirken sich positiv auf unser Wohlbefinden aus. Zahlreiche Studien belegen, dass wir dadurch besser mit Unsicherheiten und Stress umgehen können, mehr Gelassenheit und innere Ruhe erleben sowie unser Immunsystem und Herz-Kreislauf-System stärken. Inzwischen konnte ich gute Erfahrungen mit der virtuellen Durchführung sammeln. Es tut unglaublich gut, einen Moment der Zusammengehörigkeit zu erleben. Dank moderner Technik und ein paar Veränderungen im Aufbau ist es auch virtuell möglich, als Gruppe zusammenzufinden, einander ehrlich zuzuhören und sich trotz der physischen Distanz nahe zu sein. Corona wird uns noch eine lange Zeit begleiten. Sorgen Sie dafür, dass Sie sich nicht zu sehr zurückziehen.

Erschienen im Küsnachter am 3. Dezember 2020