Blog und Medienbeiträge

7. <t>month_July</t> 2023

Wie achtsam Essen Aufstossen (Reflux) verhindert

Völlegefühl und Aufstossen kommen häufig vor. Oftmals sind die Ursachen kurze Mittagspausen und hastiges Essen. Doch es lohnt sich, zum Essen eine lange Pause einzulegen. Wer sich Zeit nimmt kaut besser, nimmt das Sättigungsgefühl besser wahr und es schmeckt erst noch besser!

essen

Was ist Reflux überhaupt?

Viele Menschen sind von saurem oder basischem Aufstossen, man spricht auch von Reflux, betroffen. Die Symptome unterscheiden sich von Person zu Person. Je nach Grad der Beschwerden ist eine medizinische Abklärung empfehlenswert. Typisch bei saurem Aufstossen ist das brennende Gefühl in der Brust. Der Grund dafür ist, dass zu viel Säure im Magen ist und diese die Speiseröhre hochkommt und sie verätzt. Das Problem bei basischem Aufstossen ist, dass Gase aufsteigen oder dass der Dünndarm in seiner Bewegung gebremst ist und die Gallenflüssigkeit über den Magen in die empfindliche Speiseröhre aufsteigt.

Ursache

Der Magen sollte jedoch nicht die Bewegung nach oben wählen, sondern nach unten Richtung Dünndarm. Was steckt also hinter dieser «Fehlleistung» des Magens? Egal ob saures oder basisches Aufstossen, die häufigste Ursache ist im Nervensystem zu finden. In der heutigen Zeit ist es oftmals zu aktiv. Wir sind vielen Reizen ausgesetzt und werden ständig stimuliert. Wenn keine Pausen gemacht werden, kann unser Nervensystem nicht runterfahren. Dieser aktive Zustand wird Sympathikus genannt. Der Körper ist in einer Alarmbereitschaft und stellt alle Hormone und Muskeln darauf ein, jederzeit flüchten oder kämpfen zu können. Der gegenteilige oder auch ausgleichende Zustand ist der Parasympathikus. Im Parasympathikus sind Erholung oder auch Heilung möglich, und nur in diesem Zustand lässt der Körper Verdauung zu. Das bedeutet, alles was im Zustand des Sympathikus, des Aktivierungssystems gegessen wird, bleibt im (oftmals schlecht) gekauten Zustand einfach liegen und wird nicht weiter verdaut. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn hastig etwas im Stehen gegessen oder nebenbei gelesen wird. Der Körper stellt sich darauf ein, gleich handeln zu müssen und hütet sich davor, seine Energie für die Verdauung zu verschwenden.

genussvoll-essen

Was tun?

Entgegenwirken können Sie dem Völlegefühl und dem Aufstossen, indem Sie sich während des Essens im Parasympathikus befinden, sprich entspannt eine Mahlzeit zu sich nehmen und dafür genügend Zeit einplanen. Die Verdauungsleistung des Magens hängt zu 40% davon ab, ob eine Mahlzeit mit Bewusstsein eingenommen wurde. Durch die achtsame Einnahme der Mahlzeit werden die entsprechenden Prozesse stimuliert und helfen bei der Verdauung. In diesem Zustand ist der Körper auf Entspannen und Verdauen eingestellt und die Organe arbeiten, so dass die Vorwärtsbewegung wieder möglich ist und kein Rückfluss mehr entsteht.

Es lohnt sich, sein Essverhalten zu beobachten und zu notieren, wann Beschwerden auftauchen. Notieren Sie, was gegessen wurde, aber unbedingt auch WIE.

Fragen die Sie sich stellen können:

  • Wie ist Ihre Stimmung vor dem Essen, was haben Sie gemacht.
  • Was tun Sie während des Essens? Führen Sie ein aufregendes Gespräch oder schauen Sie anregenden Social Media Inhalt, wälzen Sie Probleme?
  • Auf welche Art und Weise essen Sie? Hastig und mit wenigen Bissen oder bewusst und langsam? Legen Sie auch mal das Besteck ab?
  • Wie lange hat die Einnahme der Mahlzeit gedauert?
  • Wurde das Sättigungsgefühl bemerkt und berücksichtigt?
  • Wie oft haben Sie gekaut?

So können die Zusammenhänge immer besser verstanden und die individuellen Ursachen und auch Lösungen gefunden werden. Entsprechend lassen sich daraus Veränderungen ableiten. Aktuell lasse ich mich in gesundheitspsychologischer Lebensstilveränderung weiterbilden. Gerne unterstütze ich Sie in einer Beratung dabei, die gewünschte Veränderungen auch langfristig zu etablieren und so zu einer neuen gesunden Gewohnheit zu machen. Setzen Sie sich dafür mit mir in Verbindung.

Quelle:
Die Darmflüsterer, Folge 4. Podcast der Internationalen Gesellschaft der Mayr-Ärzte.

Bilder:
CA Creative, unsplash und Pablo Merchan Montes, unsplash